Probleme mit Kindern

Ein Problem mit dem Kind wird im Grunde nicht anders behandelt als ein X-beliebiges Problem.
Es gibt allerdings eine Besonderheit bei der Arbeit an Problemen mit Kindern, die man in erster Linie klären muss. Es geht um die Frage – "Wer hat hier eigentlich das Problem?"
Die Eltern gehen meistens davon aus, dass das Kind derjenige ist, der ein Problem hat, wenn etwas mit der Beziehung zu ihm nicht funktioniert oder das Verhalten des Kindes nicht zufriedenstellend ist.
Tatsächlich haben aber in 99% der Fälle die Eltern ein Problem und nicht die Kinder. Wie unterscheidet man das? Ganz einfach: Wer darunter leidet, der hat das Problem.
Zum Beispiel:
- Das Kind hat schlechte Noten in der Schule. Wenn die Eltern darunter leiden und dem Kind das ziemlich egal ist, dann ist es das Problem der Eltern.
- Das Kind ist oft krank und die Mutter leidet deswegen – das ist das Problem der Mutter.
- Das Kind bekommt jedes Mal Wutanfälle im Supermarkt, wenn es nicht das kriegt was es will – das Problem der Eltern.
- Das Kind leidet unter Mobbing in der Schule. Hier muss man vor allem mit dem Kind arbeiten, denn es leidet offensichtlich. Aber auch die Eltern können miteinbezogen werden, wenn sie sich Sorgen machen.
Durch die Arbeit an den Eltern verändert sich das Kind, in den meisten Fällen kann das Problem komplett beseitigt werden. Das wird oft als ein Wunder empfunden, wenn unerwünschtes Verhalten des Kindes "auf einmal" verschwindet. Ich habe viele Erfahrungen, wenn nach ein paar Sitzungen mit den Eltern das Kind sich völlig verwandelt hat.
Ein Fall aus der Praxis
Ein Vater wendet sich an mich. Das Problem: Sein 13-jähriger Sohn kommt oft betrunken nach Hause, manchmal wird er sogar von der Polizei heimgebracht.
Ich arbeite mit dem Vater an diesem Problem. Die Hauptursache des Problems sind seine Ängste um die Zukunft des Sohnes. Er macht sich z.B. Sorgen, dass sein Kind von einem Auto überfahren werden könnte, wenn er so betrunken durch die Stadt läuft. Oder dass der Sohn keine Zukunft haben wird, wenn er so weiter macht. Der Vater sieht ihn in der Zukunft ohne Ausbildung, ohne Familie, arbeitslos…
Für die Beseitigung aller Ängste brauchen wir etwa 6 Stunden Arbeit. Danach hört der Sohn von sich auf, Alkohol zu trinken.
Nicht selten projizieren Eltern eigene Traumata und sogar eigenes Verhalten auf das Kind. So war es auch in diesem Fal: Der Vater hatte mit 13 Jahren selbst ein Alkoholproblem.
Noch ein Fall aus der Praxis
Es gibt Eltern, für die die Schulnoten des Kindes extrem wichtig sind. Das ist eine ziemlich schräge Art der Selbstverwirklichung: Man versucht durch das Kind etwas zu bekommen, was man selbst nicht hatte oder nicht geschafft hat.
Klientin ist eine Mutter, die Probleme mit ihrer 9-jährigen Tochter hat. Unter anderem geht es darum, dass das Mädchen schlechte Noten in der Schule hat, in zwei Fächern gibt es hauptsächlich "4".
Bei dem Problem geht es mehr oder weniger um die Angst verurteilt zu werden (z.B. von den Freunden und Bekannten). Nach 3 Stunden Arbeit mit der Mutter verbessert sich die Leistung des Mädchens deutlich, in beiden schwachen Fächern gibt es auf einmal gute und manchmal sogar ausgezeichnete Noten.
Die Liste der Probleme in Bezug auf die Kinder kann sehr lang sein und die meisten dieser Probleme kann man mit EmoTherapie lösen oder die Lage wesentlich verbessern. Nicht immer kann man bei schweren oder tödlichen Erkrankungen der Kinder helfen, aber sogar hier lohnt sich EmoTherapie, denn man kann damit den seelischen Schmerz bei Betroffenen lindern.
Bei Problemen mit den Kindern reicht es meisten aus, wenn man mit den Eltern daran arbeitet, aber manchmal muss man Kinder in die Arbeit einbeziehen. Zu solchen Problemen gehören schwere Krankheiten, Süchte, Mobbing, Liebeskummer, emotionale Probleme des Kindes. Grundsätzlich sind Kinder schon ab 8-9 Jahre fähig EmoTherapie zu nutzen, für kleinere Kinder gibt es bei uns eine andere Technik.