Technik "Geschenk"

zum Auflösen der Konflikte

Diese Technik eignet sich in zwei Fällen besonders gut:

  • Wenn Sie einen Konflikt mit jemand haben und diesen Konflikt beenden wollen. Auch wenn Sie so verärgert sind, dass Sie von der anderen Person nichts wissen wollen, sollten Sie sich überwinden und die Technik trotzdem machen. Jeder Konflikt löst im Menschen viele negative Emotionen aus, die eine große Belastung für den Körper sind. Und die wollen wir mit der Technik auflösen.
  • Wenn Sie von einer Person oder Institution etwas wollen und nicht sicher sind, dass Sie das bekommen. Man wendet diese Technik z.B. vor einer Prüfung oder einem Vorstellungsgespräch, bei der Wohnungssuche etc. Meistens geht es dabei um eine Person oder Institution, die über etwas entscheiden, was Ihnen wichtig ist.
Wie wirkt die Technik: Löst negative Emotionen auf, neutralisiert Konflikte
Dauer der Durchführung: 3 bis 5 Minuten
Eintritt der Wirkung: Sofort
Anzahl der Wiederholungen: Hängt von der Anzahl der Emotionen ab, im Durchschnitt 2-4 Mal

So wird die Technik ausgeführt:

Schritt 1

Vertiefen Sie sich gedanklich in die Konfliktsituation, nehmen Sie Ihre Emotionen wahr. Fragen Sie sich, welche POSITIVE Emotion Sie durch den Konflikt verloren haben. Was haben Sie verloren – Ruhe, Freude, inneres Gleichgewicht oder etwas Anderes?

Schritt 2

Stellen Sie sich gefundene Emotion (das ist immer eine positive Emotion) als ein Bild oder ein Symbol vor. Dafür fragen Sie sich: "Wie sieht … (diese Emotion) für mich aus?" Ruhe kann zum Beispiel wie ein Sonnenuntergang am Strand, Freiheit wie ein im Himmel schwebender Vogel, Freude wie ein Tanz oder Feuerwerk "aussehen".

In jedem Fall soll dieses Bild oder Symbol Ihre Emotion verkörpern, d.h. wenn Sie das Bild wahrnehmen, sollen Sie diese positive Emotion fühlen, die Sie vorher gefunden haben.

Schritt 3

Jetzt müssen Sie dieses Bild dem Menschen schenken, mit dem Sie Konflikt haben. Dafür stellen Sie sich diesen Menschen vor sich vor und "schenken" Sie ihm oder ihr Ihr Bild. Sie können Ihr Geschenk der anderen Person in die Hände geben oder durch die Luft gleiten lassen. Wenn ich selbst diese Technik mache, dekoriere ich "das Geschenk" mit einer schönen Schleife.

Schritt 4

Beobachten Sie, ob und wie die andere Person Ihr Geschenk annimmt.

  1. Wenn Ihr Gegenüber sich freut, das Geschenk annimmt, dankt und weggeht, dann ist der erste Durchgang beendet.

  2. Wenn die beschenkte Person das Geschenk annimmt, aber nicht weggeht, dann schenken Sie ihm oder ihr noch irgendwas. Überlegen Sie, was dieser Person im Leben noch fehlen könnte. Was kann diesem Menschen Freude machen? Vielleicht fehlt ihm oder ihr Liebe, Glück oder Unterstützung? Schenken Sie alles, was Sie für nötig halten. Vergessen Sie nur nicht das Geschenk in ein Bild oder Symbol umzuwandeln.

  3. Sollte Ihr Gegenüber das Geschenk nicht annehmen wollen, dann heißt es entweder dass die positive (verlorene) Emotion im Schritt 1 falsch bestimmt wurde oder Sie selbst fühlen jetzt etwas Negatives. Es ist wichtig, dass Sie beim Schenken selbst vom Gefühl erfüllt sind, das Sie gerade verschenken. Gehen Sie in diesem Fall nochmal zum Schritt 1.

Schritt 5

Wenn es mit dem Schenken geklappt hat, vertiefen Sie sich erneut in die ursprüngliche Konfliktsituation und überprüfen Sie, ob Sie noch negative Gefühle haben. In der Regel gibt es einige negative Emotionen in jeder Situation, deshalb wiederholen Sie den Vorgang einige Male, bis Sie im Schritt 5 nichts Negatives mehr fühlen. Dann ist die Technik beendet.

Beim Wiederholen des Durchgangs soll jedes Mal ein neues Bild oder Symbol visualisiert werden.

Sie können übrigens nach den Emotionen auch etwas Materielles schenken, z.B. ein Haus, ein Auto, einen Sack vollen Geld.

Wichtig:

Es ist möglich, dass Sie manchmal in Versuchung kommen, etwas "Nützliches" zu verschenken. Zum Beispiel, jemand war unhöflich zu Ihnen und Sie packen dann Höflichkeit in das Geschenk ein. Das ist falsch! Wir bewerten das Verhalten des Menschen nicht und versuchen nicht ihn zu "korrigieren". Fragen Sie sich, welche positive Emotion Sie im Ergebnis dieser Unhöflichkeit verloren haben. Vielleicht ist es Selbstbewusstsein, Sicherheit oder Halt? 

Ich übte einmal diese Technik mit einer Klientin, die einen Konflikt mit ihrer Chefin hatte. Im ersten Durchgang haben wir ihr einige Emotionen geschenkt, aber sie lehnte alles ab. Ich habe vorgeschlagen, ihr Erfolg im Job zu schenken, denn  die Chefin lebte für die Arbeit und wollte Karriere machen.  Aber meine Klientin wollte es nicht, denn "die habe es nicht verdient. Und die solle Hausfrau werden und auf ihre Kinder aufpassen".

Hier sehen wir den Wunsch die Chefin zu bestrafen statt zu beschenken. So funktioniert die Technik nicht. Bei der Technik geht es nicht darum, Wohltäter zu sein, sondern SICH SELBST zu befreien. Je mehr positive Gefühle Sie dem anderen Menschen schenken, desto mehr befreihen Sie sich von negativen Emotionen.

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